Publication du British Medical Journal: Le premier «atlas de la solitude» (lien)
Immer mehr Menschen leiden unter Einsamkeit und deren negativen Folgen für ihre psychische und körperliche Gesundheit. Diese Entwicklung dauert seit langem an und belastet die ganze Gesellschaft – weltweit, wie nun der erste «Atlas der Einsamkeit» zeigt. Für diese kürzlich im «British Medical Journal» erschienene Studie wurden erstmals Datensätze aus 113 Ländern und Regionen zusammengefasst analysiert. Fazit: Einsamkeit kennt keine Alters- und Landesgrenzen, sehr wohl aber geografisch unterschiedliche Ausprägungen. Dies zeigt sich auch am Beispiel der Schweiz.
Das Erfreuliche vorneweg: Zusammen mit den Skandinavischen Ländern weist die Schweiz im «Atlas der Einsamkeit» eine niedrige Einsamkeitsquote auf. So sind hierzulande unter den 18- bis 29-jährigen 1,3 Prozent, unter den 30- bis 59-jährigen 2,6 Prozent und unter den über 60-jährigen 4,8 Prozent der Bevölkerung von Einsamkeit betroffen. Zum Vergleich: Österreich verzeichnet in diesen drei Altersgruppen mit 9,5 Prozent, 6,4 Prozent und 10,4 Prozent deutlich höhere Werte. Der Vergleich mit Österreich zeigt aber auch, dass in der Schweiz die älteren Bevölkerungsgruppen im Verhältnis stärker von Einsamkeit betroffen sind. Gerade Senioren leiden häufiger an den negativen Folgeerscheinungen auf das geistige und körperliche Wohlbefinden.
Datenmaterial aus 20 Jahren
Die Forscherinnen und Forscher haben unter der Leitung der Universität Sydney Datenmaterial für den Zeitraum zwischen 2000 und 2019 aus 113 Ländern und Regionen analysiert. Die Coronavirus-Pandemie, die die Einsamkeit-Problematik nochmals verstärkt haben dürfte, wurde so noch nicht mitberücksichtigt. Das Forscher-Team ist dennoch überzeugt, dass die Erkenntnisse aus der Studie, die im «British Medical Journal» veröffentlicht wurde, eine wichtige Ausgangsbasis sind, auf der künftig aufgebaut werden kann.
Ursachen spezifisch angehen
Der erste «Atlas der Einsamkeit» soll den politischen Entscheidungsträgern helfen, den Umfang und die Schwere des Problems einzuschätzen. Für die Studienmacher zeigen die teilweise erheblichen Unterschiede zwischen den Ländern, dass die Ursachen der Einsamkeit jeweils spezifisch abgeklärt werden müssen, um geeignete Gegenmassnahmen zu ergreifen. In der Schweiz könnte dabei eventuell eine aktuelle Studie der Universität Bern wertvolle Hinweise liefern. Link zur Studie im British Medical Journal.
Etude suisse sur les origines de la solitude (lancée par l'Université de Berne, en allemand)
Unabhängig vom «Atlas der Einsamkeit» hat die Abteilung Klinische Psychologie der Universität Bern bereits eine Studie lanciert. Unter dem Titel «Petrarca – Studie zur Entstehung von überdauernder Einsamkeit» möchten die Autorinnen und Autoren erfahren, welche Faktoren Menschen in die Einsamkeit treiben und vor allem auch, welche sie einsam bleiben lassen. Teilnehmen an der Online-Befragung können Personen ab 18 Jahren im deutschsprachigen Raum. Die Studie wird vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert und läuft bis Oktober 2022. Mehr dazu erfahren Sie hier (Source: homeinstead).